Die Gründung des Klosters
I m Jahre 1296 erbaute König Adolf von Nassau dem Orden der heiligen Klara in seiner Grafschaft Nassau eine Wohnstätte. Seine Absichten sahen darauf ab, Töchtern und verwitweten Frauen seines eigenen Geschlechts und anderer vornehmer Häuser, eine Zufluchtsstätte zu bauen. auch sollte die neue Stiftung das Erbbegräbnis des Hauses Nassau walramischer Linie werden. Hierfür waren die Klosterkirchen besonders geeignet, weil dort für das seelenheil der verstorbenen leicht durch milde Stiftungen gesorgt werden konnte.
Der Antrieb zur Klostergründung ging außer vom König selbst hauptsächlich wohl von seiner frommen Gemahlin Imagina aus. Aber von auch Adolfs Mutter Adelheid, eine Gräfin von Katzenelnbogen, trug dazu bei, denn nach dem Tode ihres Mannes, hatte sie das Gewand der Beguinen angelegt.
Ihrem Beispiel folgten Adolfs Schwester Richardis und seine Tochter Adelheid. Beide traten in das Reichklarkloster zu Mainz ein. Sein Bruder Diether gehörte dem Orden der Predigermönche an. Religiöser Sinn war demnach bei allen königlichen Familienangehörigen in reichem Maße vorhanden.
Auf Maria Lichtmeß (2. Februar 1296) beschloss König Adolf im Einverständnis mit seiner Gemahlin, das Kloster zu bauen. Und am St. Michaelstag (29. September) des selben Jahres legte des Königs Marschall und Statthalter in seinen nassauischen Erbländern, der Ritter von Sonnenberg, den Grundstein zum diesem Bau.
Baumeister waren der Franziskanermönch und Maler Peter und der Pater Gottfried. Ein eifriger Förderer des Bauwerkes war der Pfarrer Wigand von Mosbach. König Adolf fiel in der schlacht bei Göllheim, am 2. Juli 1298, und erlebt die Vollendung und Einweihung des Klosterbaues im Jahre 1304 nicht mehr. Letzter Bauabschnitt des Klosters war die Klostermühle.
Die Lage
D er Bau wurde in einem anmutigen Wiesental, an der Grenze waldiger Taunusberge und angebauter Felder und Wiesen des nordwestlichen Bereichs der Stadt Wiesbaden, an einem Quellflüsschen des Wellritzbaches eingebettet.
Heute erinnern weder hervorragende Gebäude noch irgendwelche auffallenden Trümmer an die Bedeutung, welche die Vergangenheit an diesen Ort geknüpft hat, den ein deutscher König gründete, und der die letzte Ruhestätte seiner unglücklichen Gemahlin wurde.
Ein Auszug aus der Geschichte
A ls Goethe in Wiesbaden weilte, erregte die Klostermühle oder „Nonnenmühle“, wie er sie nannte, sein Interesse. Er besuchte sie am 3. August 1815. Goethe glaubte in der Tochter Reinhards – der damalige Mühlenbetreiber -, namens Katharina Eleonora, ein leibliches Gegenstück zu seiner Dorothea in „Hermann und Dorothea“ gefunden zu haben.
Goethe erzählte am 17. September den Frankfurter Freunden von der schönen Müllerstochter. Er beschrieb sie wie folgt: Reinlichkeit, Wohlhabenheit, Schönheit, Derbheit sind ihre Vorzüge. Sie spielt Klavier, ihre Brüder sind zugleich Fuhrleute, eine alte Mutter steht dem Haus vor.
Seit 1977 der griechischen Gastronomie verpflichtet
Seit 1977 ist die Klostermühle der griechischen Gastronomie verpflichtet. Ihr damaliger Pächter war Familie Schinarakis (1977 bis 1991).
1991 übernahm Pavlos Sachinidis, der sich auf Anhieb in das Gebäude wegen seiner Lage und Historie „verliebt“ hat.
Nach umfangreichen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten erstrahlt die „Restauration Klostermühle“ in ihrem heutigen Glanz.